Sie heißen Dragon Ball, Naruto, Bleach, Blue Lock oder Jujutsu Kaisen – Animes und Mangas aus Japan – begeistern schon seit vielen Jahren Fans auf der ganzen Welt, die ihre Begeisterung für die mit europäischen Comics verwandten Mangas und Animationsfilme unter anderem beim Cosplay ausleben.

GöTaku: Treffen am Gänseliesel und auf Conventions

 

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Auch in Göttingen gibt es eine aktive Szene von Cosplayer*innen, die ihr in oft selbstgemachten Kostümen, verkleidet als die großäugigen Held*innen aus den Mangas und Animes, in der Stadt treffen könnt. „Wer Kontakt sucht, der könnte sich auf Instagram über #goetaku melden“, empfiehlt Anna-Lena Maxeiner, die regelmäßig GöTaku-Treffen am Gänseliesel oder Fahrten zu Conventions organisiert.

Sie und andere Manga-Fans treffen sich außerdem immer wieder einmal im Pfarrbüro in der Kurzen Straße für einen Anime- oder Karaoke-Abend.

Das bietet euch Göttingen

Kein Zweifel, Manga, Anime und Cosplay sind in Göttingen längst angekommen. Wenn Ihr selbst gern Mangas zeichnet, findet ihr beispielsweise bei Wiederholdt die richtigen Utensilien.

Die Buchhandlung Thalia veranstaltet einmal im Jahr einen Manga-Day, sogar das Literaturhaus im Niki-Kiez bietet eine Manga -Lesung mit Workshop und das CinemaxX Göttingen bildet mit seiner fast monatlichen Anime-Night einen weiteren Treffpunkt.

Nicht zu vergessen die Spieleburg, vor deren fachkundig betreutem Manga-Sortiment sich herrlich fachsimpeln lässt.

Wenn ihr euch nichts Besseres vorstellen könnt, als mit Freund*innen und anderen Gleichgesinnten zwischen fünf und fünfhundert wunderschön bemalte Figuren über eindrucksvolle Dioramen zu bewegen, dann seid ihr ziemlicher sicher Tabletop-Fans. Das bedeutet, dass ihr Orte zu schätzen wisst, an denen ihr mit Taktik, Sachverstand und Würfelglück über das Schicksal eurer Truppen entscheiden und – mindestens genauso wichtig – ausgiebig mit anderen Spieler*innen über euer Hobby fachsimpeln könnt.

“Bärtige Typen und ihre Püppchen”

Viel Platz, Tische und Gelände sowie genügend Zeit auch längere Spiele in Ruhe zu Ende zu bringen bietet euch der Verein Tabletop Göttingen. „Offen für alle Systeme, alle Spieler:innen, alle Altersgruppen und alle Aspekte unseres Hobbys“, so lautet die Philosophie des Vereins, der einmal in der Woche am Freitagabend in der musa zum Spielen einlädt.

Der Freitag-Abend ist auch für alle Neugierigen eine ideale Adresse sich einmal selbst anzuschauen, was die „bärtigen Typen“, wie die Vereinsmitglieder von anderen Nutzern der musa-Kreativetage gern genannt werden, mit ihren „Püppchen“ so machen. Fun-Fact: Gleich im Anschluss oder parallel gibt es eine Etage höher in der musa oft ein spannendes Live-Konzert. Warum also nicht das eine mit dem anderen verbinden?

Das sind die Tabletop-Anlaufstellen in der City

Aber auch in der Innenstadt Göttingens werdet ihr auf der Suche nach korrekten Tabletop-Anlaufstellen fündig. Sowohl die Spieleburg in der Theaterstraße, als auch Warhammer Göttingen in der Jüdenstraße können zumindest zu den klassischen Games-Workshop-Systemen mit fachkundiger Beratung glänzen.

GM, 5E, PC, Exp., San., d20 und d100 und für Liebhaber auch der THACO. Den meisten Rollenspiel-Nerds dürften diese Abkürzungen etwas sagen. Euch auch? Gut möglich, dass ihr dann auch schon einmal mit dem Schwert in der Hand einem Ork gegenübergestanden oder mit einem Raumschiff die unermesslichen Weiten des Weltraums erkundet habt. Wenn nicht, macht das auch nichts, fragt einfach – es wird sich sicher jemand finden, der sie euch erklärt.

Keimzelle moderner Nerd-Kultur

Schon seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts dürfen sich Rollenspieler*innen neben Trekkies und den ersten ATARI-Schraubern als so etwas wie eine der Keimzellen moderner Nerd-Kultur betrachten. Schon damals war ihr Hobby, das durch die Held*innen der Netflix-Erfolgsserie „Stranger Things“ quasi geadelt wurde, eine der wichtigsten Ausdrucksformen echten „Nerd“-Selbstverständnisses. Und das zeigt sich auch in Göttingen.

Spieleburg: Anlaufstelle für den Einstieg

Wieder ist die Spieleburg in der Theaterstraße eine Adresse, um die in der Innenstadt kein Weg herumführt. Das Sortiment bleibt zwar hinter dem eines echten Rollenspielshops zurück, aber es bietet einen Einstieg und viele der Kund*innen, die sich dort umschauen, beantworten ebenso wie die  Mitarbeiter*innen der Burg meist gern eure Fragen dazu, wie das alles funktioniert.

Das ist Göttingens Rollenspielszene

Doch Göttingens Rollenspielszene geht weit über die Regale der Spieleburg hinaus. Da wäre beispielsweise die FB-Gruppe Pen & Paper-Rollenspiel Göttingen mit ihren mehr als 400 Mitgliedern. Hier findet ihr rasch Mitspieler*innen oder Kontakte – ob ihr nur mal schnuppern wollt oder eine feste Runde sucht.

Wenn ihr regelmäßige Treffen mit wechselnden Gruppen und Spielen sucht, seid ihr bei der Hochschulgruppe Alea Rollenspiel Göttingen richtig. Ihr Discord-Server ist eine gute Adresse, um Kontakt aufzunehmen und sich zu informieren. In der „ALEA HSG Logistikgruppe“ bei WhatsApp werden dann die Gruppen für die regelmäßigen Freitag-Abende gebildet, die im AStA-Gebäude in der Goßlerstraße auf dem Campus angeboten werden. Die Alea Hochschulgruppe veranstaltet außerdem regelmäßig einen „Tag des Portals“, der Neugierigen ermöglicht, einmal ganz unverbindlich ihre Reaktion auf waschechte „RPG“-Nerdvibes auszutesten.

Ähnliches bietet der jährliche Gratis Rollenspieltag GRT, der natürlich auch in Göttingen gefeiert wird. Wann und wo der jeweils nächste ansteht, erfahrt ihr im Netz.

Fun-Fact: Selbst Göttingens E-Sports-Nerds bieten im Rahmen einer offenen Welt Gelegenheit, sich jenseits ihrer Konsolen mit klassischem Pen&Paper-Rollenspiel zu beschäftigen. Hier gibt’s die Infos.

Ab und zu etwas zu zocken, ist das eine. Sich als Gamer*in zu verstehen, geht schon etwas weiter, die Oberliga spielt jedoch im E-Sports mit. E-Sports? Dabei geht es darum, sich mit Computerspielen wie League of Legends oder Counterstrike im sportlichen Wettkampf zu messen. Wer sich jetzt fragt, was daran sportlich sein soll, in einer Art Pilotensessel vor einem Bildschirm zu sitzen, der sollte E-Sports am besten mit Schach vergleichen, das ja längst als Wettkampfsport anerkannt wird. Selbst das Internationale Olympische Komitee IOC hat – wenn auch bisher eher ungeschickt – E-Sports im Jahr 2024 ins olympische Vorprogramm aufgenommen.

E-Sport Union Göttingen

Wer in Göttingen E-Sports betreiben möchte, der kommt eigentlich kaum am E-Sport Union Göttingen oder kurz ESUG vorbei. Der 2020 gegründete Verein entwickelte sich aus der seit 2017 aktiven Hochschulgruppe und vereint eine aktive Community, die sich den unterschiedlichsten Spielen widmet. Selbstverständlich nimmt die ESUG mit mehreren Teams an der deutschlandweiten Uniliga teil, organisiert aber auch Communityabende zu einzelnen Spielen, Turniere und kleine LAN-Parties sowie Public Viewings oder streamt Turniere und Veranstaltungen auf Twitch.

Kooperation mit ASC Göttingen

Dass Göttingen seine Nerds zu integrieren versteht, zeigt sich am Beispiel der ESUG in ihrer Kooperation mit Göttingens größtem Verein für Breitensport, dem ASC Göttingen von 1848 e.V.  Die ESUG stellt Trainer und der ASC die Hardware und Räume für wöchentliche Trainings.

Game Days in der musa

Zwar gibt es sie nur einmal im Jahr, aber auch die regelmäßigen Game Days Göttingen in der musa dürfen nicht unerwähnt bleiben, denn ihr Nerd-Faktor liegt mit Game-Design-Workshops, Tanzmatten-Steuerungen und Bauteileraten vom Computertruhe e.V. hier und da noch über dem der ESUG-Angebote. Verantwortlich für das Angebot ist der Verein LAG Jugend & Film Niedersachsen.

Dass sich Nerds in Göttingens auf eine lange Tradition illustrer Vorbilder berufen dürfen, überrascht uns in der Stadt der Nobelpreisträger kaum. Heute dürftet ihr die höchste Konzentration an Nerds – deren Image sich längst vom Sonderling mit dicker Brille und einer Begeisterung für überflüssiges Fachwissen hin zum durchaus angesagtem, technisch-versierten und hoch-intelligenten Alpha Geek gewandelt hat – wohl ziemlich sicher im Nordbereich der Göttinger Universität und natürlich auf dem Campus der Max-Planck-Institute antreffen.

Denn hier studieren, forschen und lehren an diversen naturwissenschaftlichen Instituten und Forschungseinrichtungen diejenigen Göttinger*innen, die sich nicht nur spirituell, sondern ganz real in der Tradition der vielen Nobelpreisträger der Stadt sehen dürfen – allen voran natürlich der Physiker Stefan Hell der 2014 den Nobelpreis für Chemie erhielt.

Im Nordbereich der Uni findet ihr nicht nur Göttingens Nerds

Ein Abstecher in den Nordbereich der Uni oder zum Max-Planck-Campus ermöglicht euch übrigens nicht nur, Göttingens Nerds in ihrem natürlichen Habitat zu erleben, es gibt auch in ihrer schlichten Funktionalität gerade im Kontrast zu unserer Fachwerk-Innenstadt beinahe futuristisch anmutende Architektur zu bewundern.

Raumschiffe und Supercomputer

Aber auch innenstadtnah gibt es klassische Nerd-Wirkungsstätten, wie den Göttinger Standort der Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt (DLR) in der Bunsenstraße, wo ca. 480 Fachleute an den Flugzeugen, Raumschiffen und Hochgeschwindigkeitszügen der Zukunft arbeiten. Erst 2022 wurde hier ein neuer Supercomputer – der Hochleistungsrechner CARO (Computer for Advanced Research in Aerospace) – in Betrieb genommen, der zu den 150 leistungsstärksten Systemen der Welt zählt und schon deshalb eine gehörige Portion Nerd-Aura versprühen dürfte.

Nerd-Ausbildung mit Robotern und Lego

Göttingen ist jedoch nicht nur etwas für große Nerds, auch im Nachwuchsbereich haben euch insbesondere Göttingens Schulen so einiges zu bieten. Die sind gut vernetzt durch den Verein Robotikfreunde Göttingen nämlich rund um alles, was mit Robotern zu tun hat und da auch ziemlich aktiv. So gibt es etwa den jährlichen Göttinger Robotikwettbewerb der regionalen Gymnasien, der im Juni 2023 in seiner 9. Auflage im Roswitha Gymnasium in Bad Gandersheim läuft – dort könnt ihr euch auch gleich die zeitgleich laufende Landesgartenschau anschauen.

Schon im Februar 2023 fanden außerdem die „First Lego League“-Challenge mit 150 Teilnehmer*innen in den berufsbildenden Schulen 2 (BBS 2) und die „First Lego League“-Explore mit 50 Grundschüler*innen statt. Ein Spektakel, bei dem ihr auch als Nicht-Nerds gut unterhalten werden dürftet, wenn die selbstgebastelten Robots auf eigens angelegten Parcours anspruchsvolle Aufgaben zu lösen versuchen.