Das wanderfish ist für mich immer fest eingeplanter Anlaufpunkt, wenn ich meine alte Studienfreundin Andrea treffe. Einige Male im Jahr kommt sie aus Westfalen zu Besuch, um mal wieder ihr Göttingen-Feeling aufzufrischen. Traditioneller Startpunkt unserer gemeinsamen Stunden ist dann immer das kleine Café in der Johannisstraße. Seit Ende August 2017 gibt es diesen gemütlichen Ort bereits, das heißt vor Kurzem wurde das 4-jährige Bestehen gefeiert.
Das Herz des Cafés ist Eigentümerin Judith. Wie sie mir bei einer Tasse Tee erzählt, hat sie eigentlich den Beruf der Hotelkauffrau erlernt und ist dabei weit um die Welt gekommen. Bis nach Südafrika hat es sie verschlagen, aber als der Wunsch aufkam, sich eigenständig zu machen und ein Café zu gründen, war schnell klar, dass Göttingen dessen Standort sein soll: Die Stadt, in der sie sich Jahre zuvor schon einmal zu Hause fühlte und wo sie immer Freund*innen behielt.
Es hat dann aber noch fast ein Jahr gedauert bis die passende Location gefunden wurde und das Konzept fürs Café stand. Dabei war es Judith besonders wichtig, einen Ort zu finden, an dem sie selber gerne zu Gast wäre. Mit einer unterstützenden Vermieterin im Rücken startete dann das Abenteuer eigenes Café als One-Woman-Betrieb. Inzwischen läuft das Geschäft aber so gut, dass zu Hauptzeiten die ein oder andere helfende Hand für Entlastung sorgt.
Die Kuchen im wanderfish Café sind selbstverständlich alle selber gebacken. Auch wenn Judith immer mal wieder Neues ausprobiert, einige Klassiker erwarten ihre Gäste fast immer im Angebotstresen. Dazu gehören vor allem der Karottenkuchen und der vegane Zitronenkuchen, beide beliebt bei Groß und Klein. Letzteres bestätigt mir auch die 7-jährige Sara, die bereits voller Vorfreude auf ihr Stück Kuchen gewartet hat und nun überreicht bekommt. Auf der Speisekarte steht zudem eine Auswahl frisch zubereiteter Bagels, deren Auflage sich je nach Jahreszeit ändert.
Der Kaffee, der im wanderfish ausgeschenkt wird, kommt aus dem Kleinen Röstwerk in Hildesheim, das Judith bei ihrer Recherche zu genussvollem Kaffee entdeckt hat. Dort wird der Kaffee in einem Trommelröster und noch von Hand geröstet. Die Bohnen kommen aus nachhaltigem Anbau und fairem Handel. Zusammen mit seinem leckeren Geschmack also ein perfektes Produkt zum Ausschenken. Tee und Erfrischungsgetränke erweitern das Angebot und auch hier wird saisonal immer mal wieder variiert. Im Sommer kommen Eistee und Cold Brew Tonic besonders gut an, im Winter ist der heiße Sanddornsaft ein Renner.
Die Besucher*innen des Cafés sind vor allem Stammkund*innen. In der Mittagszeit und nach Feierabend gehören dazu auch viele Menschen, die in der Innenstadt arbeiten und ihre Pausen im wanderfish verbringen. Tourist*innen verirren sich bisher seltener in die kleine Seitenstraße zwischen Papendiek und Altem Rathaus. Von mir darauf angesprochen, dass mir auch oft Mütter mit Babys und kleinen Kindern in ihrem Café auffallen, bejaht die Café-Besitzerin dies. Für Judith gehören in einem Café Wickeltisch und Spieleboxen für Kinder zum Standard und deshalb können Gäste beides hier vorfinden.
Zum Abschluss meines Gesprächs verrät mir Judith noch etwas Besonderes, das auf der offiziellen Karte nicht zu finden ist: das Schlemmerfrühstück. Auf Vorbestellung kann im wanderfish nämlich auch gefrühstückt werden. Die Zusammenstellung kann individuell abgestimmt und dabei Rücksicht auf Allergien oder vegetarische oder vegane Wünsche genommen werden.
Solltet ihr euch übrigens fragen, was der Name des Cafés bedeutet, dann schaut doch einfach mal auf eine Tasse Kaffee oder einen Bagel vorbei. Auf der Kuchenvitrine findet ihr die Lösung des Rätsels.
Das Café befindet sich in der Nikolaistraße. Ich bin heute mit Sophie verabredet, die das Birds 2015 eröffnet hat. Als ich das Café in der Mittagszeit betrete, ist bereits fast jeder Tisch belegt. Am Fenster entdecke ich aber noch einen auf dem – Sophie sei Dank – „Reserviert für Keno“ steht.
Was gleich beim Eintritt ins Café auffällt, ist ein großer Mix aus unterschiedlichsten Stühlen, Sesseln und Tischen. Wie ich erfahre, hatte Sophie schon während ihres Studiums in Hamburg die Idee, ein Café zu eröffnen. Bevor es aber so weit war, hatte sie bereits zahlreiche Möbel auf Flohmärkten, Garagenverkäufen und teilweise sogar auf dem Sperrmüll gefunden, die, dank liebevoller Aufarbeitung durch den Vater, einem Tischler, schnell ihren alten Charme zurückerhielten. Fehlte also nur noch der passende Ort für Ihre Idee und den fand sie ebenfalls in ihrer alten Heimatstadt Göttingen.
Im Birds gibt es nur das zu essen und zu trinken, was auch die Chefin mag. Man bekommt also nichts serviert, was nicht selber von ihr probiert und für lecker befunden wurde. Das fängt an beim italienischen Kaffee und geht über die Limonaden bis hin zum Wein, der von einem französischen Weingut kommt. Sophie hat es während ihrer Urlaube schon oft besucht und den Wein direkt von dort mitgebracht.
Für die Kuchentheke wird fleißig selber gebacken. Anstatt der ursprünglich mal angedachten ein bis zwei Kuchen pro Tag, werden inzwischen bis zu sechs gebacken. Und wenn die Inhaberin des Birds mal wieder mit anderen Sachen beschäftigt ist, dann springen gerne auch mal Mutter, Schwiegermutter oder Oma ein, damit niemand hungrig nach Hause gehen muss.
Zweimal in der Woche hat das Café übrigens länger geöffnet und verwandelt sich mit der untergehenden Sonne in eine Bar. Es gibt dann statt Kaffee zum Beispiel Gin Basil Smash, einen Cocktail mit Gin und Basilikum, den ich bei meinem nächsten Besuch mal probieren werde. Zum Schluss verrät mir Sophie noch, dass es ab und an auch Sonderveranstaltungen wie den Nachtigallen-Ball oder einen Vintage-Kleidermarkt gibt.
Das Kaffeehus befindet sich im nördlichen Bereich der Göttinger Innenstadt und liegt nah zum Hauptcampus unserer Universität. Betrieben wird das Café seit April 2016 von den beiden Brüdern Jan und Jens. Im Zentrum ihres Angebotes steht ganz klar der Kaffee.
Regelmäßig begeben sie sich auf den Weg nach Frankfurt, wo sie sich den Kaffee in kleinen Röstereien selber rösten lassen. Und so gibt es auf ihrer Kaffeetafel klassische Standardröstungen, die das ganze Jahr über zu bestellen sind, zeitgleich aber auch immer Sonderröstungen, die neue Trends aufgreifen und damit neue Geschmackserlebnisse ermöglichen.
Jan verrät mir bei einem Treffen warum sich er und sein Bruder für den in Mitteldeutschland doch eher ungewöhnlichen Namen Kaffeehus entschieden haben. Beide reisen oft und gerne nach Skandinavien und sind dort immer wieder von der lockeren und entspannten Art der Menschen begeistert. Genau dieses Gefühl wollen sie auch in ihrem Café verbreiten und scheinen dabei recht erfolgreich zu sein. Jeder Gast wird hier grundsätzlich erst einmal geduzt. Aus der Erfahrung des letzten Jahres kann Jan berichten, dass das nicht nur bei den zahlreichen Studierenden gut ankommt, sondern auch bei Professor*innen und älteren Menschen.
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