Gebaut im 15. Jahrhundert, galt die Junkernschänke an der Kreuzung Barfüßerstraße/Jüdenstraße jahrzehntelang als eine der ältesten Weinstuben Deutschlands. Als gastronomischer Betrieb genießt das Eckhaus, trotz einiger Pächterwechsel in den vergangenen 15 Jahren, einen untadeligen Ruf.
Vermutlich ist die Junkernschänke zwischen 1446 und 1452 auf dem Gelände eines abgebrannten Gebäudes errichtet worden, das auch schon eine Gaststätte gewesen sein soll. Von 1499 bis 1531 war das Haus nachweislich im Besitz des Bildschnitzers Bartold Kastrop. Dessen Witwe verkaufte die Junkernschänke an den Göttinger Bürgermeister Gyseler Swanenflogel (Schwanenflügel). Der neue Hausherr erst, hat den für den Renaissance-Stil typischen Erker, die sogenannte Utlucht, anbauen und verzieren lassen.
Seit der Komplettsanierung des Gebäudes zwischen 2003 und 2008 erstrahlen die Schnitzarbeiten wieder in voller Farbenpracht. Von Tierkreiszeichen, die eure Neugier wecken, bis zu lebhaften Szenen aus der biblischen Geschichte wie Adam und Eva oder Samson und Delilah – hier findet man in jedem Winkel und an jeder Ecke einen kleinen Schatz. Vor allem bei den Kopfportraits auf den hölzernen Medaillons könnte man meinen, dass es sich um Abbildungen von Krieger*innen handelt. Viele von ihnen tragen einen Helm oder ein vergittertes Visier.
Fachleute sagen, dass es sich bei den Kopfbildern um die Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas, Johannes, Petrus und Paulus handelt. Ganz sicher sind wir uns nur beim Eckpfeiler des Hauses. Hier hat sich Hausherr Swanenflogel höchstselbst mit seiner Frau Othilia verewigen lassen. Darüber, quasi als Schutzpatronen des Hauses, sind keine Geringeren als Johannes der Täufer und Christus selbst abgebildet. Am besten schaut ihr euch die Junkernschänke bei eurem nächsten Besuch selbst einmal an, und versucht herauszubekommen, was oder wen die Figuren darstellen. Ausführliche Fragen könnt ihr am besten bei einer Stadtführung eine*m Gästeführer*in fragen.
Nachdem ihr die Fassade der Junkernschänke ausführlich betrachtet habt, könnt ihr gleich im Sherpa’s einkehren. Das Sherpa’s befindet sich zwar erst seit 2023 in diesem schönen Gebäude. Hier kann jedoch schon auf eine längere Gastronomiegeschichte zurückgeblickt werden. Anscheinend gehen hier gutes Essen und Handwerkskunst Hand in Hand.
Ein früherer Besitzer hatte das historische Haus von 2003 bis 2008 komplett sanieren lassen. Neben einem Gourmet-Restaurant, einem Bistro und einer Vinothek hatte er im ersten Obergeschoss eine Cocktail- und Pianobar mit Lounge eingerichtet.
Text: Christoph Mischke
Redaktion: Malisa Wille
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